Das Gasthaus Zum Lachenden Drachen

Nachdem wir uns für Episode 11: Gasthäuser und Tavernen schlau gemacht hatten, haben wir nun den Lachenden Drachen so ausgearbeitet, als wäre er eines der Gasthäuser aus Taverns, Inns, and Taprooms! … oder zumindest so in der Art. Nur für den Fall, dass jemand mal dort vorbeischauen will. So oder so ist es ein toller erster Aufschlag für die Welt des Lachenden Drachen, die beständig immer weiter vor sich hin wächst. Unbeabsichtigt!

Zum Lachenden Drachen

Atmosphäre: Gesellig

Unterbringung: Gemütlich, wenige Betten

Essen: Herzhaft, Hausmannskost

Unterhaltung: Was auch immer die Gäste mitbringen, manchmal ein Barde

Region: Wald, Dörflich

Kosten

2/5

Das Gasthaus zum Lachenden Drachen befindet sich auf einer felsigen Anhöhe inmitten des Dorfes Drakenley, in den Überresten einer wohl ehemals stolzen Burg, von der heute nur noch Ruinen übrig sind. Es ist ein kleines Fachwerkhaus mit Butzenscheiben und dunklen Schindeln, das alt, aber gut gepflegt wirkt. Über der schweren Eingangstür hängt das Schild eines lachenden Drachen mit einem großen Bierkrug. In den Abendstunden ist es meist gut besucht. Stimmengewirr und Bratenduft liegen in der Luft.

Das Erdgeschoss des Gasthauses zum Lachenden Drachen. Die Tür führt in einen Schankraum mit fünf runden Tischen und einem Kamin zur Linken. vor dem Tresen an der Wand gegenüber dem Eingang stehen Hocker. Hinter dem Tresen geht es in die Küche und, durch die Küche, weiter in die Vorratskammer und in den Keller. Vom Schankraum aus führt rechts eine Treppe nach oben ins private Obergeschoss.

Hintergrund

Stellt man sich gut genug mit den Dörflern im Gasthaus, werden sie einem die Gerüchte erzählen, wie das Etablissement zu seinem Namen kam. Es wird gemunkelt, dass die Burg, die auf der Anhöhe thronte, einst dem König des östlichen Reichs gehörte. Als das Königreich im Krieg der Drei Reiche fiel, nisteten sich Banditen dort ein, plünderten die umliegenden Städte und häuften ein nicht zu verachtendes Vermögen an. In der Folge wurde die Burg mehrmals von anderen Plünderern und auch Söldnerheeren belagert, konnte aber nicht eingenommen werden. Doch irgendwann erregte der Reichtum des „Banditenkönigs“ wahrlich ungewollte Aufmerksamkeit. Ein Drache tauchte auf und beanspruchte den Schatz für sich. Diesem Wunsch konnte niemand etwas entgegensetzen. In den folgenden Jahrzehnten machte er es sich in den Höhlen tief unter der Burg gemütlich und beschäftigte sich damit, den Bauern das Vieh wegzufressen und sein Vermögen immer weiter zu vergrößern.

Dort lag er also, bis vor 73 Jahren eine Gruppe von Abenteurer*innen in den Wald aufbrach. An dieser Stelle werden die Spekulationen noch wilder als ohnehin schon, doch die meisterzählte Geschichte geht wie folgt: Die Gruppe verschaffte sich Zugang zum Berg und setzten dem Drachen so zu, dass er in Richtung Süden davonflog und seitdem nicht mehr gesehen ward.

Die Abenteurer*innen teilten den Schatz unter sich auf und vier von ihnen zogen weiter. Doch zwei blieben zurück und eröffneten ein Gasthaus. Im Laufe der Jahre hat sich rund herum eine kleine Ortschaft gebildet. Größtenteils besteht diese aus Individuen, die an anderen Orten Probleme hatten, Arbeit suchten oder einfach nur ihre Ruhe wollten.

Grim Feuerbart

Grim ist der Wirt des Lachenden Drachen und ein Zwerg. Sein Alter ist schwer zu schätzen. Auf Nachfrage gibt er 333 Jahre an, doch manche behaupten, dass er viel älter sein muss. Obwohl sie inzwischen mit grauen Strähnen durchzogen sind, leuchten seine Haare und sein Bart weiterhin rot. Sein linkes Auge ist hellblau, doch sein rechtes Auge ist ein Rubin, über den in okkulten Dingen besonders bewanderte Reisende zu sagen wissen, dass es sich um einen Gegenstand aus der alten Blutmagie der Wüstenvölker im Süden handeln könnte. Obwohl er nur zu seltenen Gelegenheiten sein dickes, in Leder gebundenes Buch herausholt, ist Grim ein weltgewandter und äußerst fähiger Magier. Deutlichster Hinweis darauf sind die zahlreichen Absurditäten im Gasthaus, über die man zu stolpern beginnt, sobald man hinter die Kulissen blickt.

Melendir

Melendir ist der Waldelf, der im Lachenden Drachen für gewöhnlich das Essen auf den Tisch bringt. Hin und wieder trifft man ihn dafür im Wald auf der Jagd – wobei das auch mit Abstand der Teil des Ganzen zu sein scheint, der ihm am meisten Spaß macht. Ansonsten werkelt er rund ums Haus und betätigt sich auch als Rausschmeißer, falls das einmal nötig ist. Melendir ist groß und breitschultrig, und hat schulterlange, tannengrüne Haare, die nur schwer zu bändigen sind. Außerdem ist er an verschiedenen Stellen tätowiert. Besonders auffällig sind jedoch sein linkes Ohr, von dem ein Teil fehlt, und seine linke Gesichtshälfte, die aussieht, als habe sich etwas einmal darin festgekrallt und nicht mehr loslassen wollen. Es hat bislang aber noch niemand gewagt, zu fragen, was das gewesen sein könnte.

Entgegen seines finsteren Äußeren aber, ist der Elf eigentlich freundlichen Gemüts – sieht man von seinem aufbrausenden Temperament einmal ab. Bei Interesse offenbart er einen großen Wissensschatz über Natur, Tiere und so ziemlich jede schwere Waffe, die es in diesen Landen gibt.

Gael

Gael ist die Bedienung im Lachenden Drachen, ein menschlicher Junge um die Zwanzig, mit rotblonden Locken und vielen Sommersprossen. Er lacht gerne und kommt schnell mit jedem ins Gespräch, ob altbekannt oder neu im Ort. Außerdem hat er eine Liebe für Geschichten von früher und Gerüchte von außerhalb, die er auf Nachfrage sehr gekonnt wiedergibt. An ruhigeren Abenden packt er manchmal die Laute aus und spielt ein wenig. Außerdem ist er sehr hilfsbereit. Über seine Eltern ist nichts bekannt, doch seine Großmutter, die ebenfalls im Ort lebt, soll früher eine der Musikantinnen am Hof von Werth gewesen sein – und eine Schönheit.

Das Dorf

Der Lachende Drache ist das einzige Gasthaus im Ort und in vielerlei Hinsicht sein Zentrum. Daher haben die Dorfbewohner ein ausgeprägtes Interesse daran, „ihrem“ Gasthaus unter die Arme zu greifen, wenn es nötig ist. An den seltenen Tagen, an denen die Besitzer nicht zugegen sind, wird man eine wechselnde Besetzung von Dorfbewohnern hinter dem Tresen finden, die versuchen, alles am Laufen zu halten, frei nach dem Motto „Ihr seid doch sowieso immer hier“. Geschlossen ist das Gasthaus nur, wenn es gar nicht mehr anders geht.

Zimmer und Annehmlichkeiten

Da Gruppen von Reisenden selten sind, spielen Zimmer für Übernachtungsgäste keine sonderlich große Rolle. Die Besitzer haben Schlafmöglichkeiten in einem der Türme hergerichtet. Dort führt eine schmale, steile Treppe nach oben, die unter dem Einfluss mehrerer Humpen Bier nicht ganz ohne ist. Sollte jedoch mal ein Betrunkener die Treppe wieder hinunterfallen, wird er bemerken, dass sein Fall magisch gedämpft wird und er weich wie in einem großen Heuhaufen landet. Endlich oben angelangt, erreicht man einen rechteckigen Raum, der offensichtlich nicht viel benutzt wird. Doch es scheint alles da zu sein, was man braucht, vor allem fünf rustikale Betten mit großen, fluffigen Kissen. Für alle Gäste, die dann noch übrigbleiben, müssen provisorische Lösungen gefunden werden. Aber man ist erfinderisch in diesem Teil der Welt.

Magische Dienstleistungen

Der Wirt bietet kleinere magische Dienstleistungen wie das Identifizieren von magischen Gegenständen, Reparaturen oder Hintergrundwissen zu bestimmten Fragen an – vorausgesetzt, das Ganze interessiert ihn genug.

Extrawürste

Sollte man als Reisender im Gasthaus einen Wunsch äußern, stehen die Chancen gut, dass er erfüllt werden kann, solange jemand im Ort die notwendigen Fähigkeiten hat. Das betrifft vornehmlich „normale“ Dinge wie das Waschen von Kleidung, das Aufstocken von Rationen, das Besorgen von Tränken aus dem Fundus des Apothekers, oder der Erwerb kleiner Apparaturen aus der Werkstatt der Gnomin Tinka, doch auch ungewöhnliche Anliegen könnten zu machen sein.

Speisen und Getränke

Das Essen im Lachenden Drachen ist bodenständige Kost, serviert in Tongeschirr ohne Schnickschnack. Es fehlt ihm an außergewöhnlichen Zutaten oder gekonnter Präsentation, doch alles ist von guter Qualität und genau das, was man nach einem langen, arbeitsamen Tag braucht. Der Wirt empfiehlt das Bier aus Silberstadt, hat jedoch auch Fässer mit Wein aus der Gegend von Karpeting im Angebot, den er vornehmlich zu besonderen Anlässen ausschenkt. Die härteren Getränke im Sortiment sind vor allem Obstbrände und Kräuterschnäpse, die zum Teil selbst angesetzt sind. Ansonsten gibt es die üblichen Säfte, Milchprodukte und, für die ganz Harten, Wasser.

Frühstück (1 Silberstück)

Da es nur selten Übernachtungsgäste gibt, ist Frühstück eine unübliche Angelegenheit im Lachenden Drachen. Sind doch einmal Reisende da, die noch nicht in einem Ausmaß zur Familie gehören, dass sie bei Grim und Melendir mitessen, was auf den Tisch kommt, finden sie morgens meist die Gnomin Henrietta oder Gaels Großmutter hinter dem Tresen, die ein einfaches, aber stärkendes Frühstück kredenzen.

Abendessen (2 Silberstücke)

An den Abenden kommt auf den Tisch, was auch immer die Küche an diesem Tag hergibt. Das ist meist ein Braten oder ein deftiger Eintopf, dazu selbstgebackenes Brot. Extrawünsche sind möglich und werden je nach Möglichkeit erfüllt. Zu wechselnden Zeiten am Abend schließt die Küche. Vornehmlich, wenn das warme Essen aus ist oder Melendir keine Lust mehr hat – je nachdem, was zuerst kommt.

Nachtisch und Snacks (5 Kupferstücke)

Als Kleinigkeit für den hohlen oder süßen Zahn gibt es in Abhängigkeit von der Saison Kuchen, Obst, Nüsse, Esskastanien oder Mus in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Der Lachende Drache

Erweist man Grim oder Melendir einen großen Gefallen und fragt dann erneut nach der Geschichte des Gasthauses, werden sie einem die wahre Begebenheit des Kampfs gegen den Drachen erzählen. Grim brachte den Drachen unten in seinen Höhlen mit einem mächtigen Zauber zum Lachen. Und er lachte. Und lachte. Und lachte. Nachdem er zwei Wochen lang gelacht hatte – in denen Grims Begleiter*innen im Wesentlichen damit beschäftigt waren, Grim auf den Beinen zu halten – wurde es dem Drachen zu viel und er trat den Rückzug an. Die Burg war danach zu haben und der Name stand fest. Allerdings bedeutet dies auch, dass der lachende Drache vielleicht noch immer irgendwo dort draußen ist.

Quests:

Die Suche nach dem Holunderwein, zu finden hier.

Wenn man sich bei der Aufnahme verhaspelt…

… und Freunde hat, die backen können.

„Könnten wir dann auch vergessen, wenn jemand deine tausend Jahre alte Schriftstolle – … Schriftstolle? SCHRIFTSTOLLEN! Nur jetzt, in der Vorweihnachtszeit. Hahaha!“

Ja… So werden dumme Witze geboren.

Und gebacken.

Hier ein Schriftstollen, gebacken von unserem Freund und Mitspieler Daniel, alias Gewuerzgurke. Erhältlich in den Geschmacksrichtungen Nougat, Rosine/Marzipan, Schokolade und für die figurbewussten unter uns: Klassisch Stollig…

Fröhliche Weihnacht!

Ein frisch gebackener Schrift-Stollen mit Puderzucker-Schrift "Frohe Weihnachtszeit" und dem Bild eines Drachen.

P.S. Was bei diesem Versprecher eigentlich herauskommen sollte, ist in der Einleitung zu Episode 12: Vampire zu hören. Und auch das Outtake – ganz am Ende der Folge.